Historie

Herzog-Tassilo-Grundschule Aiterhofen

Wer war Herzog Tassilo III?

Herzog Tassilo war eine wichtige historische Figur im frühmittelalterlichen Bayern. Er war der letzte eigenständige Herzog der Agilolfinger-Dynastie und regierte von 748 bis 788.

Tassilo III. wurde um 741 geboren und übernahm die Herrschaft über das Herzogtum Bayern im Alter von nur sieben Jahren. Während seiner Regentschaft gelang es ihm, das Herzogtum zu erweitern und die Unabhängigkeit Bayerns von den Karolingern zu bewahren.

Im Jahr 788 jedoch geriet Tassilo III. in Konflikt mit Karl dem Großen, dem König der Franken und späteren Kaiser des Heiligen Römischen Reiches.

Karl der Große beschuldigte Tassilo der Zusammenarbeit mit den Awaren, einem Volk aus dem östlichen Europa, das zu dieser Zeit als Bedrohung für das Frankenreich galt. Karl der Große führte eine erfolgreiche militärische Kampagne gegen Tassilo und zwang ihn zur Unterwerfung.

Als Strafe für seinen vermeintlichen Verrat und seine Rebellion wurde Tassilo III. abgesetzt und ins Kloster Jumièges in Frankreich verbannt, wo er bis zu seinem Tod im Jahr 796 blieb.

Tassilo III. ist als letzter unabhängiger Herzog von Bayern in die Geschichte eingegangen und sein Sturz markierte das Ende der Agilolfinger-Dynastie. Bayern wurde Teil des fränkischen Reichs und blieb unter karolingischer Herrschaft, bis es später Teil des Heiligen Römischen Reiches wurde.

Welche Bedeutung hat der Tassilokelch?

Der Tassilokelch ist ein wertvolles kunstgeschichtliches und religiöses Artefakt, das im Zusammenhang mit dem Herzog Tassilo III. von Bayern steht. Der Kelch ist nach dem Herzog benannt und wurde als Geschenk an das Kloster Altötting übergeben.

Der Legende nach wurde der Tassilokelch im 8. Jahrhundert von Goldschmieden aus dem Hof von Herzog Tassilo III. gefertigt. Er gilt als Meisterwerk der frühmittelalterlichen Goldschmiedekunst. Der Kelch besteht aus vergoldetem Silber und ist mit kostbaren Edelsteinen verziert.

Nachdem Herzog Tassilo III. von Karl dem Großen besiegt wurde, übergab er den Tassilokelch zusammen mit anderen wertvollen Schätzen dem Kloster Altötting als Zeichen der Unterwerfung und Buße. Das Kloster Altötting wurde später zu einem bedeutenden Wallfahrtsort in Bayern.

Der Tassilokelch ist heute ein kulturelles und religiöses Symbol von großer Bedeutung für die Region Bayern. Er wird oft in Zusammenhang mit der Geschichte Bayerns und der Bekehrung zum Christentum im Frühmittelalter erwähnt. Das Original befindet sich heute in der Schatzkammer des Stifts Kremsmünster, aber es gibt auch Nachbildungen und Abbildungen, die in verschiedenen Kontexten verwendet werden.